Praxistag

Praxisangebote & Praxistag

Die Praxisangebote im Ganztag weisen einen stark lebenspraktischen sowie realitätsnahen Bezug auf.

In der Holzwerk- und Metallwerkstatt werden Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-7 handwerklich tätig. Sie machen erste Erfahrungen mit unterschiedlichen Werkstoffen und erlernen grundlegende handwerkliche Fertigkeiten. Im Bereich Hauswirtschaft, Schulkiosk und Service erlangen Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe Grundkompetenzen, auf die in der Oberstufe ab Klasse 8 aufgebaut werden kann. Ein besonderer Schwerpunkt in diesem Bereich ist zudem die Stärkung sozialer Kompetenzen. (Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit)

Praxistag
Der Praxistag, ein besonderes schulisches Angebot der Schule in der Geisbach, bietet den Schülern die Möglichkeit im vertrauen Rahmen der Schule unterschiedliche Berufsfelder kennen zu lernen und unter fachlicher Anleitung (Handwerksmeister, Fachkraft, Sonderpädagoge) erste fachliche Kompetenzen zu erlangen. Darüber hinaus können die Jugendlichen in schuleigenen Werkstätten methodische, persönliche und soziale Kompetenzen ausprobieren und weiterentwickeln

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 und 9 nehmen am schulinternen Praxistag donnerstags teil. Weiterhin nehmen Jugendliche der Jahrgangsstufe 10 am Praxistag teil, die nicht an einem Langzeitpraktikum teilnehmen und intensive Unterstützung in der Berufsorientierung benötigen.

In der Zeit von 8 Uhr bis 11.45 Uhr arbeiten die Jugendlichen in den von ihnen zu Beginn des Schuljahres ausgewählten Berufsfeldern:

➢    Holz
➢    Metall
➢    Service
➢    Hauswirtschaft
➢    Friseur
➢    Maler
➢    Schneider
➢    Garten- und Landschaftsbau
➢    Fahrradwerkstatt

Die Räumlichkeiten sind mit Maschinen, Werkzeugen und Materialien ausgestattet, so dass die Schülerinnen und Schüler betriebsähnliche Rahmenbedingungen im vertrauen Umfeld kennen lernen, sich jedoch auf andere Personen mit deren Anforderungen einstellen müssen. 

Ziele des Praxistages
Angeleitet von Ausbildern, die von Sonderpädagogen der Schule unterstützt werden, werden die Jugendlichen auf ihre Praktika und sukzessive auf die Teilhabe am Arbeitsleben vorbereitet.  Die Jugendlichen lernen im vertrauten Rahmen der Schule verschiedene Berufsfelder und deren Anforderungen kennen. Ähnlich einem Spiralcurriculum erarbeiten die Ausbilder und Lehrer der Schule in der Geisbach angelehnt an die Ausbildungsrahmenpläne des ersten Lehrjahres Inhalte, die auf die Schüler im Förderschwerpunkt Lernen abgestimmt sind und erste Grundkenntnisse vermitteln. Neben der Vermittlung der Grundkompetenzen im fachlichen Bereich steht vor allem auch die Förderung im sozialen und persönlichen Bereich im Vordergrund. Soziale und persönliche Kompetenzen, wie Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen, Selbständigkeit etc. werden in jedem Berufsfeld berufsunabhängig gefordert. Durch wöchentliches Training in diesen Kompetenzen, werden Schwächen bearbeitet und Stärken weiter ausgebaut. Die eigenen Berufswünsche können regelmäßig überprüft werden und in Abgleich mit den Fähigkeiten und Kenntnissen gebracht werden. Die Selbsteinschätzung der Schüler wird in regelmäßigen individuellen Gesprächen mit den Ausbildern reflektiert, so dass ein Abgleich zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung im Verlauf der Oberstufe erfolgt. Zudem führen die Schüler in den Werkstätten ein Berichtsheft. Hier werden die gelernten Kompetenzen festhalten und sowohl das Arbeitsergebnis als auch das Arbeitsverhalten reflektiert. Regelmäßige Rückmeldungen unterstützen die Entwicklung einer realistischen Selbsteinschätzung. Durch das Berichtsheft hat der Schüler einen guten Überblick über bereits gelernte Inhalte und Arbeitsprozesse und er kann jederzeit darauf zurückgreifen.
Lehrer und Ausbilder bilden gemeinsam ein professionelles Team, das aus unterschiedlichen Blickrichtungen die Kompetenzen des Schülers wahrnimmt. Auf dieser Basis werden mit dem Schüler individuelle Ziele vereinbart, deren Anforderungsgrad stetig zunimmt. Die enge Betreuung im Praxistag stellt sicher, dass entstehende Probleme zeitnah individuell besprochen werden, neue Handlungsmöglichkeiten erlernt und lösungsorientiert bewältigt werden können.
 
Der Praxistag ist daher auch für Schüler mit besonders herausfordernden Verhaltensweisen ein wirksames Förderangebot. Die Schüler entwickeln stabile soziale Kompetenzen, die ihnen die erfolgreiche Durchführung eines Praktikums ermöglichen. Der persönliche Erfolg fördert die Selbsteinschätzung der betroffenen Jugendlichen und steigert in besonderer Weise die Bereitschaft sich motiviert und anstrengungsbereit auf berufsorientierende Inhalte einzulassen. Für den Übergang von der Schule in den Beruf leistet der Praxistag für diese Schüler einen wichtigen Beitrag

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Vertretern der Wirtschaft und den Lehrern der Schule entstehen Synergien, die sich nachhaltig auf die Weiterentwicklung der schulischen Angebote auswirken. Lehrer und Handwerksmeister bekommen einen Einblick in die jeweils andere Profession. Auf der Basis von Akzeptanz und Verständnis für zum Teil unterschiedliche Anliegen und Anforderungen ist im Laufe der aktiven Zusammenarbeit ein effektives Förderprogramm entstanden, dass schulische wie betriebliche Anliegen bei der Begleitung, Beratung und Vermittlung von Jugendlichen gleichermaßen berücksichtigt.

Der Praxistag in einem Betrieb
Schüler, die bereits in Jahrgangsstufe 9 über gefestigte Grundkompetenzen im sozialen und persönlichen Bereich verfügen, können den Praxistag auch extern in einem Betrieb durchführen. Betrieb und Jugendliche werden dabei intensiv durch den Klassenlehrer unterstützt und begleitet.
Angebote für Schüler der Schule in der Geisbach und der allgemeinen Schule

Schüler der Jahrgangstufe 8 der allgemeinen Schule mit Unterstützungsbedarf im Bereich der Berufsorientierung haben die Möglichkeit an verschiedenen Maßnahmen der Berufsorientierung in Kooperation mit der Schule in der Geisbach teilzunehmen.
Nach einem mit allen Beteiligten; Lehrpersonen, Eltern und betroffenen Jugendlichen einvernehmlich besprochenen Verfahren können „Gastschüler“ die folgenden Baussteine der Berufsorientierung wahlweise in Anspruch nehmen:

•    Teilnahme am wöchentlichen Praxistag im Bereich Holz, Metall, Service, Hauswirtschaft, Friseur, Metall, Garten- und Landschaftsbau. Angeleitet von Ausbildern (z.B. Friseurmeister, Schreinermeister…) aus der Praxis arbeiten Schülerinnen und Schüler in den Fachbereichen.
•    begleitete Praktika in ausgewählten Betrieben
•    Betriebsbesichtigungen
•    Betreutes Langzeitpraktikum
•    Teilnahme an der Potentialanalyse in der Klasse 8
•    Reha-Beratung der Agentur für Arbeit ab Klasse 9

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